Montag, 24. Dezember 2012

I wish you a merry christmas!

Frohe Weihnachten wünsche ich euch aus der Ferne!
Ich hoffe ihr genießt die Weihnachtszeit und habt ein schönes Fest.
Da es mit dem Weltuntergang ja nicht so ganz geklappt hat, hoffe ich außerdem, dass euch ein guter Start in 2013 gelingt!
Wir haben hier in Rhode Island zwar ähnlich hohe Temperaturen wie in Deutschland, trotzdem kommt Weihnachtsstimmung auf, da alles sehr weihnachtlich geschmückt ist. Für deutschen Geschmack fast ein bisschen viel, aber man gewöhnt sich schnell daran und findet es schön
Es ist für mich zwar komisch das Fest nicht mit meiner Familie zu verbringen, aber ich bin hier so gut in meine Gastfamilie integriert und aufgenommen, dass es sich gar nicht wie mein erstes Weihnachten in Amerika anfühlt. Nur auf meine Geschenke, die man hier traditionell erst am 25. Dezember öffnet, will ich nicht noch länger warten müssen

Viele liebe Grüße!
Julia


 
Das hier ist (zum Glück) nicht unser Haus, aber so etwas sieht man schon öfters!

Samstag, 22. Dezember 2012

Ferien

Heute war der letzte Schultag vor Weihnachten und jetzt habe ich endlich auch mal für etwas mehr als eine Woche keine Schule. Wir fangen aber, im Gegensatz zu Deutschland, leider schon am 2. oder 3. Januar wieder mit der Schule an.
Von Donnerstag auf Heute habe ich mit Lauren bei Freundinnen übernachtet und wir haben einige Dutzend Cupcakes gebacken, welche die eine Freundin dann morgens als Weihnachtsgeschenke in der Schule verschenkt hat. Überhaupt haben in der Schule ganz viele Leute kleine Geschenke und vor allem Plätzchen verschenkt.
Um 9:30 a.m. gab es Landesweit eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer des Amoklaufes in Newtown vor einer Woche. Alle öffentlichen Gebäude wurden dazu aufgefordert, wenn möglich, 26 Glockenschläge oder ähnliches abzuspielen. aus diesem Grund haben eine Freundin und ich uns, da wir da gerade Orchester hatten, mit einem Röhrenglöckenwagen auf den Weg zum Sekretariat gemacht und da dann nach einer kurzen Ansprache die 26 Glockenschläge über den Lautsprecher gespielt.
In den letzten zwei Schulstunden gab es dann eine Weihnachtsshow für alle Schüler und Lehrer im Konzertsaal. Einzelne Schüler haben Weihnachtslieder gesungen, zwei Schülerbands und eine Lehrerband sind aufgetreten, die Lehrer haben ein kleines Theaterstück vorgetragen bei dem sie die Schüler waren und teilweise haben sie Schüler so treffend nachgeahmt, dass echt der komplette Saal wusste wer gerade imitiert wird. Zum Abschluss haben die Techniklehrer ( wir haben Fächer wie Vorbereitung für Ingenieure, Holz, Metall und KFZ an der Schule) einen total genialen, von ihnen gedrehten Film gezeigt, in dem sie Superhelden wie Thor, Hulk oder Captain America waren und die Welt vor dem Untergang gerettet haben.
Ich fand, dass diese Show ein total schöner Abschluss des Tages und eine gute Einstimmung auf Weihnachten war und ich wünschte, wir hätten sowas auch am AGH in Deutschland!

Sonntag, 16. Dezember 2012

Weihnachtsstimmung

Hier kommt gerade richtig Weihnachtsstimmung auf! Überall läuft Weihnachtsmusik, morgen und am Montag haben wir ein Weihnachtskonzert in der Schule, das ganze Haus ist dekoriert und in jeder Ecke steht eine kleine Gruppe von Nikoläusen oder Schneemännern. Der Weihnachtsbaum steht auch schon seit über einer Woche und ist typisch amerikanisch ziemlich vollgepackt mit Weihnachtsmännern in Badehosen und allem möglichen anderen Kitsch, aber mir gefällts. Heute haben wir Lebkuchenhäuser dekoriert und ich habe dabei "In der Weihnachtsbäckerei" gehört und zur Belustigung meiner Gastfamilie auch mitgesungen :D

Samstag, 15. Dezember 2012

Amoklauf

Heute saßen wir beim Lunch als plötzlich ein Junge, auf sein IPhone starrend, gesagt hat: "Vor einer Stunde gab es einen Amoklauf in einem Kindergarten/Grundschule in Connecticut gerade mal zwei Stunden mit dem Auto von uns entfernt!". Uns blieb erst mal allen der Mund offen stehen. In einer Grundschule? Wir konnten es alle nicht glauben! Zu dem Zeitpunkt war aber zum Tathergang noch nicht viel bekannt. Als dann unser Sportlehrer in der letzten Stunde von dem Amoklauf erzählt hat, da viele noch gar nichts davon mitbekommen haben, war schon bekannt wie viele Opfer es ungefähr waren und wir waren geschockt, wie jemand 18 Kinder erschießen kann.
Mittlerweile weiß man, dass der Amokläufer erst zu seiner Mutter gefahren ist und ihr mitten ins Gesicht geschossen hat und dann zu ihrem Ehemaligen Arbeitsplatz (der Grundschule) gefahren ist und dort 18 Kinder und 7 Erwachsene getötet hat, darunter die Direktorin. Warum er in der Schule amokgelaufen ist, weiß bis jetzt keiner.
In den Nachrichten habe ich ein sehr rührendes Interview gesehen mit der Lehrerin, die direkt im Nebenzimmer des Blutbades eine 1. Klasse unterrichtet hat und mit ihren 15 Schülern in ein Badezimmer geflüchtet ist. Die junge Frau hat erzählt, dass sie fast wie im Trance gehandelt hat und da sie sich ziemlich sicher war, dass sie alle sterben werden den Kindern noch gesagt, dass sie sie alle unglaublich liebt aber dass wenn sie Weihnachten feiern wollen alle total ruhig sein müssen. Dadurch, dass sie einen kühlen Kopf bewahrt hat und nicht wie andere Lehrer (,die nach Medienberichten) geweint hat, hat sie mit größter Wahrscheinlichkeit 15 Kinderleben gerettet.
Obama hat in seiner Rede mehrmals Tränen wegwischen müssen, was mir ihn wirklich sehr sympathisch und menschlich erscheinen lässt. Ich hätte nicht gedacht, dass es einem Präsidenten so nahe gehen kann.
Bei mir ist es noch gar nicht so richtig angekommen, dass das alles Realität ist und wirklich heute passiert ist. Aber jetzt sehe ich, das der Lockdown Drill, den wir vor einigen Wochen hatten wirklich Sinn macht und das es so etwas an deutschen Schulen auch haben sollte!
R.I.P. to all the victims of todays shooting!

Montag, 3. Dezember 2012

Thanksgiving

Es tut mir leid, dass ich erst jetzt über Thanksgiving berichte, aber diese Woche hat Basketball angefangen und ich bin nach dem Training einfach immer so fertig, dass ich mich nicht dazu aufraffen kann noch zu bloggen.
Letzte Woche Donnerstag (22.11.) war Thanksgiving (so etwas wie Erntedank in Deutschland). Dafür sind wir am Dienstag 7 Stunden nach Delaware zu Dans Onkel und Tante gefahren. 
Thanksgiving an sich war nicht wirklich spektakulär. Das Essen war zwar sehr gut aber alles war lang nicht so feierlich wie ich mir es vorgestellt habe. 
Der Truthan wurde ge"fried" in einem fryer. Dabei muss man extrem vorsichtig sein, da es mit so einem Ding echt zu schlimmen Unfällen kommen kann!









 
Zum Glück ist das Video nicht von mir, denn bei uns hat alles geklappt.

Das ist unser Thanksgiving-Buffet mit 2 Truthänen, Kartoffelpüree, Süßkartoffeln, Karotten, 2 Truthanfüllung-Aufläufe und Kürbisauflauf mit Marshmallows:























Samstags sind wir dann zurück gefahren. Wir haben eine Stadtautobahn durch die Bronx (New York City) genommen und konnten dabei aus ein paar Kilometern Entfernung die New York Skyline sehen. An sich war New York ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Viel langweiliger, farbloser und dreckiger. Mir ist da bewusst geworden, dass New York so viel mehr ist als das Empire State Building, die Freiheitsstatue, der Times Square und der Broadway. So viel mehr als Glamour, Reichtum, Shoppen und "Sex and the City". Einfach, dass New York nicht nur aus dem aufregenden und überall bekanntem Lower Manhattan besteht.
Trotzdem war es toll über die George Washington Bridge zu fahren, dem Oberkörper der Freiheitsstatue, das Empire State Building und das neue World Trade Center zu sehen, welches komplet verglast wird, höher als jedes andere Gebäude in der Nähe ist und auch schon halbfertig ziemlich eindrucksvoll aussieht.
unser Weg durch New York














Freitag, 30. November 2012

Lockdown!

Am Mittwoch hatten wir einen Lockdown (-Drill) in der Schule. Das heißt, dass das ganze Schulhaus abgeschlossen wird und sich alle Schüler in ihrem Klassenzimmer verbarikadieren müssen und zum Beispiel hinter eine Wand sitzen. Das ganze war nur eine Übung falls einmal ein Ernstfall, wie zum Beispiel ein Amoklauf, auftreten sollte. Da am Dienstag der kommende Lockdown schon bekanntgegeben wurde, und auch bei der eigentlichen Lockdown-Durchsage noch einmal daraufhin gewießen wurde, dass es nur eine Übung ist, war die Lage ganz entspannt und es war recht spaßig auf relativ engem Raum zusammen zu sitzen und versuchen nicht laut zu lachen wenn jemand eine lustige Grimasse gemacht hat. Komischerweise war es wirklich die kompletten 45 Minuten des Lockdowns im Klassenzimmer total ruhig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas in Deutschland total ernst genommen wird und die ganze Klasse über so lange Zeit ruhig ist.
In der Durchsage die den Lockdown angekündigt hat, wurde gesagt, dass das ganze etwa 5-10 Minuten dauern wird. Gleichzeitig wurde gesagt, dass Polizei "nur zur Unterstützung" im Haus ist. Als wir dann nach etwa 20 Minuten Hundegebell im Gang gehört haben und nach noch einmal 10 Minuten Männerstimmen über Drogen haben reden hören, waren sich alle sicher, dass es sich nicht nur um einen Lockdown Drill handelt, sondern nach Drogen gesucht wird. Das ganze hat sich dann bestätigt, als wir nach 45 Minuten zwar mit dem Unterricht fortfahren durften, beim Klingeln aber nicht den Raum verlassen durften und die Tür auch abgeschlossen blieb. Später habe ich gehört, dass angeblich 120 Schließfächer gekennzeichnet worden sind. Ob das stimmt weiß ich allerdings nicht. 

Es war zwar recht lustig und die Zeit verging schnell, aber wenn ich mir vorstelle, da im Ernstfall 1-2 Stunden an die Wand gepresst zu sitzen und zu wissen, dass ein Amokläufer im Haus ist, der vielleicht sogar versucht die Klassenzimmertür zu öffnen, ist echt erschreckend und angsteinregend!

Mittwoch, 7. November 2012

Obama vs. Romney

An der Ostküste sind die Wahllokale seit 15min geschlossen, an der Westküste werden sie es in knapp 3 Stunden sein und wenig später werden wir wissen, wer der neue US-Präsident ist. 
Hier mal mein (nicht ganz ernstgemeinter) Beitrag dazu:



Meine Prognose ist übrigens, dass Romney zwar insgesamt mehr Voter für sich gewinnen wird, Obama dank des Wahlsystems aber trotzdem ganz knapp gewinnt. Im amerikanischen Wahlsystem haben die einzelnen Staaten nämlich je nach Einwohnerzahl des Staates eine bestimme Anzahl an Wahlmännern. Die Wahlmänner aus einem Staat voten dann geschlossen für einen der Kandidaten, je nach dem welcher in ihrem Staat gewonnen hat. Insgesamt gibt es 535 Wahlmänner/Punkte und davon müssen für einen Sieg 270 erreicht werden. Deswegen kommt es letztendlich auf das genaue Wahlergebnis des Volkes nicht an und es gilt nur, die Mehrheit in bevölkerungsreichen Staaten zu erlangen.

Montag, 5. November 2012

Hurricane Sandy, Halloween, XC State Championships

Ich melde hier mich mal wieder, damit ihr wisst, dass ich den Hurricane gut überstanden hab. Im Vorraus wurde überall relativ viel rumgepanikt - außer in meiner Familie. In den Supermärkten gab es Notfallkits für ein Schweinegeld verkauft, es gab keine Batterien mehr und im Fernsehen wurden Anweisungen gegeben, wie man sich zu Verhalten hat. Am Sonntagabend wurde auch gleich mal die Schule für Montag gecanceld. Hier bei mir war nicht wirklich viel von einem Hurricane zu merken. Es war ein starker Sturm, den man aber aus Deutschland auch kennt. Wir hatten 24h kein Strom, was aber hier relativ schnell vorkommt weil wir nicht, wie in Deutschland, die Stromleitungen unterirdisch haben. Die 24h waren aber relativ kurz, in meinem Dorf hatten Leute teilweise 3 Tage keinen Strom und ein paar Orte weiter war er am Freitag noch nicht zurück. Bei uns gab es dementsprechend auch keine Schäden, anderenorts aber schon. Mein Sportlehrer, der am Freitag noch keinen Strom hatte, war mit den Nerven total am Ende und hat fast weinend erzählt, dass der Fisch seines Sohnes gestorben wäre, weil sie keinen Strom haben um das Aquarium zu heizen.
Bei uns sind insgesamt 3 Tage Schule ausgefallen - mir wars recht ;-)

An Halloween bin ich zu einer Freunding gegangen, die dann noch etwa 10 andere Freunde in ihrem Haus hatte und wir haben uns verkleidet, geschminkt und sind dann Trick or Treating gegangen. Wir waren zwar so ziemlich die ältesten, aber es war einfach total lustig.




Ich bin übrigens der rechte "Junge" :D


Letzten Samstag war das Cross Country Class-Meet, bei dem jede Schule die letzte Gelegenheit hatte, sich für die heutige State-Championship zu qualifizieren. Da leider 2 unserer besten Läufer verletzt waren, sind wir unter schlechten Bedingungen gestartet und haben wegen einem Punkt (von etwa 300 Punkten), die Qualifikation verpasst. Damit war letzte Woche mein letztes Rennen und ich bin sogar meine beste Zeit auf unserem Course gelaufen.
Bei der State-Championship heute, die an unserer Schule ausgetragen wurde, waren also fast unser komplettes Team als "Officials" beschäftigt, was auch total Spaß gemacht hat. Da sich eine Läuferin  unseres Team hat sich als "Individual" qualifiziert hat, haben wir am Freitag Plakate gebastelt, um sie zu unterstützen.



Jim Caron - der beste Coach den man sich vorstellen kann, und einfach nur ein toller Mensch



















Ich werde auch bald mal neue Bilder in mein Flickr-Album ("Fotoalbum") hochladen.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

2 Monate


Wahnsinn! Seit gestern bin ich jetzt schon 2 volle Monate in den USA. Die Zeit vergeht echt wie im Flug.
Das erste Viertel des Schuljahres ist fast vorbei, in einer Woche ist die Cross Country Saison vorrüber und nächste Woche ist schon unser erstes Orchester Konzert.
Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich mich so gut und schnell einlebe und alles so schnell zum Alltag wird. Einerseits kann ich es kaum glauben, schon 2 Monate in Amerika zu sein, andererseits fühlt es sich manchmal aber so an, als hätte ich schon mein halbes Leben hier verbracht!
Meine Tage sind echt vollgepackt mit Schule, Band und Cross Country und ich habe kaum Zeit mal durchzuatmen und mir bewusst zu machen, was ich eigentlich gerade hier erlebe. Das passiert dann meistens nachmittags wenn ich durch den Wald jogge, die Blätter beim Farbwechsel beobachte und meine Gedanken schweifen lasse. Dann denke ich manchmal nur "Hey, wie geil ist das gerade eigentlich? Ich habe es geschafft, ich bin in Amerika und lebe gerade ein komplett anderes Leben". Dann würde ich zwar am liebsten genau dieses Gefühl herausschreien, jogge stattdessen aber einfach mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht weiter.
Und genau dieses Gefühl habe ich auch, wenn mir bei wirklichen Kleinigkeiten bewusst wird, dass ich hier gerade lebe und nicht nur bin. ...wenn ich morgens in den Schulbus steige und mir Shirley, die Busfahrerin, einen guten Morgen wünscht, ...wenn es in der Schule keinen wundert, dass ich z.B. das Wort "wicked" (New England slang für "very") benutze, ...wenn wir nach dem Training hot chocolate trinken und Pizza essen oder Samstags frühstücken, ...wenn Lauren und ich einfach mal wieder grundlos vor lachen auf dem Boden liegen, ...oder wenn wir einfach nur an den wunderschönen kleinen Seen Rhode Islands vorbei fahren und ich mit einem lächeln auf den Lippen aus dem Fenster starre.

Vermont

Jetzt ist es schon fast 3 Wochen her, dass ich in mit Cross Country in Vermont war. Im vorraus wurde uns ja gesagt, wie nass und schmutzig es wahrscheinlich werden wird. So war es aber eigentlich bis auf die letzten 2 Stunden nicht.
Wir sind schon am Tag davor nach Vermont gefahren und hatten auf der Strecke jeder eine "Moose-Watch"-Schicht. Jedes Auto wurde mit einem Walkie-Talkie ausgestattet und wenn jemand einen Elch gesehen hätte, hätte er allen anderen Bescheid geben müssen. Es waren aber leider weit und breit keine Elche zu sehen.
An der Thetford-Academy in Vermont angekommen, sind wir erst die Strecke gejoggt, haben im Hotel eingecheckt und sind dann zu einem sauguten All-You-Can-Eat Italiener gegangen. Der Tageschabschluss war eine halbstündige Teamsitzung, deren Inhalt jeder andere Coach in 2 Sätzen hätte zusammenfassen können.


"Serious Stretching" wie vom Coach gefordert war leider nicht möglich
 Das Cross Country Team beim Italiener







Teammeeting















Samstags sind wir dann in aller Frühe zum Schauplatz des Events aufgebrochen, haben uns eingerichtet und angefangen zu dehnen. Nachdem ganz offiziell sogar die Nationalhymne gesungen wurde fand das erste Rennen, welches mein Rennen war, bei strahlendem Sonnenschein statt. Der Kurs war wirklich nicht einfach und kurz vor dem Ziel hatte ich das Gefühl, dass meine Beine und Lungen mir gleich den Dienst versagen. Als ich dann im
 Ziel ankam und mir ein Ribbon mit der Aufschrift "6th Place" in die Hand gedrückt wurde, konnte ich es gar nicht richtig glauben. Als mein Coach kam und mich umarmt hat, sind mir dann auch einige Tränen gekommen. Ob es vor Erschöpfung oder Stolz was ich bewältigt habe war, oder einfach nur eine rießige Anspannung von mir gefallen ist weiß ich nicht, wahrscheinlich war es alles zusammen.

Den Rest des Tages bin ich mit einer aus dem Team, die wegen einer Verletzung selber nicht in einem Rennen war herumgerannt und wir haben Zwischenzeiten gemessen und Fotos gemacht. Zu den 5km aus dem Rennen kamen da locker nochmal 5km rennen zusammen.
Als wir dann am Ende des Tages doch noch klatschnass (während den letzten 3 Rennen hat es geregnet) aufgebrochen sind und bei einem Chinesen halt gemacht haben, war ich einfach viel zu müde um zum Buffet zu laufen und mir etwas zu essen zu holen.



Race-5-Girls beim Stretching
Der Start



Dienstag, 23. Oktober 2012

Homecoming

Letzte Woche war bei uns an der Schule Homecoming-Woche. 
Traditionell war Homecoming eine Woche zur Ehren der "Alumni", der Ehemaligen die "home" kommen. Genauer gesagt sind das die ehemaligen Football-Spieler einer Universität. Heutzutage gibt es Homecoming an so gut wie jeder Highschool. Die Homecoming Week ist eine sogenannte "Spirit Week", an der es jeden Tag ein bestimmtes Thema gibt. Das ganze soll das Zusammengehörigkeitsgefühl für das Homecoming Game am Ende der Woche verstärken. 
Das Homecoming Game ist ein wichtiges Football Spiel und eigentlich das einzige Spiel des Jahres, bei dem die Footballer auch mal Zuschauer haben. Hier im Norden ist Football nicht wirklich wichtig oder extrem populär. Im Süden der USA haben große Schulen teilweise eigene Football-Stadien und die Spiele werden im Fernsehen übertragen. Das ist hier (leider) nicht der Fall. Das ganze endet dann im Homecoming Dance. 
Der Homecoming Dance ist eigentlich wie eine große Disko in der Sporthalle. Es ist ziemlich dunkel und die Musik sehr laut. Das tanzen (oder wie man es auch immer in Deutschland nennen würde) wird "grinden" genannt. Dabei steht der Junge hinter dem Mädchen und beidem bewegen ihr Hüften im Tackt. Es hört sich nicht gerade jugendfrei an und ist es auch nicht wirklich. In konservativeren Staaten, wurden deswegen schon ganze Veranstaltungen abgebrochen und daraufhin Verboten.

Mustache-Monday

Character-Day
(Ich war eine Hogwarts-Schülerin) 


Class-Color-Day
Am Abend des Tages war das sogenannte "Battle of the Classes". Die Sporthalle wurde mit Planen ausgelegt und es wurden etwa 10 "Battles" zwischen den Freshmen (9.Klässler), den Sophomores (10.Klässler), den Juniors (11. Klässler), den Seniors (12. Klässler) und den Lehrern ausgetragen. Ein Battle war z.B. Reise nach Jerusalem mit Eiscreme auf den Stühlen. Der Höhepunkt war eindeutig, als unser Bandteacher mit Anlauf bäuchlings durch eine ca. 4m lange(wahrscheinlich) Eiscreme-Bahn gerutscht ist.

 Die "Juniors"
















Pep Ralley
Ein Event am Freitag vor dem Homecoming Game, um uns darauf einzustimmen. Als erstes sind alle Sportteams eingelaufen und die Seniors wurden geehrt. Danach sind Vertreter jeder Klassenstufe mit einem großen Plakat eingelaufen und haben einen kleinen Sketch aufgeführt, wie am nächsten Tag die Gegner fertig gemacht werden.
Homecoming Game
Wir haben nach einigen Jahren mal wieder gewonnen, und das gleich 27-0. Ich bin ja der festen Überzeugung, dass das nur wegen mir war ;-)









Homecoming Dance
Am Nachmittag bin ich zu einer Freundin gegangen, und wir haben uns zusammen für den Homecoming Dance fertig gemacht.


Donnerstag, 4. Oktober 2012

Cross Country im strömenden Regen

Gestern hatten wir ein Cross Country Race im strömenden Regen. Es wurde uns schon am Tag davor empfohlen, Wechselklamotten und vorallem viele Socken mitzunehmen. Nach unserem Warm-up wusste ich wieso! Zwei Runden um die Schule und ich war klatsch nass. Beim eigentlichen Rennen warten meine Schuhe und Socken nach etwa 20m komplett durchgeweicht, da wir durch etwa 15cm hohe Pfützen gerannt sind. Das Rennen an sich war aber das beste und lustigste, das ich bis jetzt hatte. Im Regen rennen macht total Spaß und lässt einen irgendwie fliegen. Ich war ganze 3 Minuten schneller als beim letzten Rennen (24.01min auf 5km) und fast alle von uns sind ihre persönlich Bestzeit gelaufen. Leider wurden wir mit einem Punkt von einer anderen Schule geschlagen und müssen jetzt um die Teilnahme bei der Staat-Championship bangen.
Am Wochenende haben wir ein rießiges Rennen in Vermont mit insgesamt etwa 2000 Renner/innen in 10 verschiedenen Rennen. Die Strecke ist wohl mörderisch weil es einfach nur 4km steil bergauf geht, aber das Event an sich entschädigt angeblich für alles. Jedenfalls wurde uns wegen der mitzunehmenden Kleidung als Richtlinie 20 paar Socken empfohlen. Ihr könnt euch also vorstellen, was mich erwartet. Ich berichte dann :)

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Yo no soy un empollón!

Ich will nur mal kurz mit Stolz meine aktuelle Note in Spanisch präsentieren:

Freitag, 21. September 2012

Mal wieder ein Update

Mir geht’s gut und eigentlich ist alles schon total zum Alltag geworden. In der Schule läuft es so weit ganz gut. In Mathe (wie ihr vielleicht wisst ja nicht gerade mein liebstes und stärkstes Fach) steh ich bis jetzt auf 90%, was mich wirklich stolz macht. Die Noten sind hier werden in % angegeben und von A+ bis F, wobei E allerdings nie vergeben wird und die meisten Schüler mit einem C schon unzufrieden sind. In den anderen Fächern bin ich bis jetzt auch sehr gut.
Wir haben jetzt noch einen zweiten deutschen Austauschschüler auf der Schule der in meinem Geschichtskurs ist. Er kommt aus Hamburg und findet mein schwäbisch sehr amüsant.

Gestern bin ich von British Literature in American Literature gewechselt. In British Literature haben wir bis jetzt „Beowulf“ (das älteste aufgezeichnete Buch Groß Britanniens, ca. aus dem 6. Jahrhundert) und „Sir Gawain and the Green Knight“ gelesen und ich habe einfach nichts verstanden. Ich habe gehofft, dass sich das mit der Zeit gibt, aber eine Englischlehrerin mit der ich mich unterhalten habe hat mir diese Hoffnung genommen und erzählt, dass der deutsche Austauschschüler vom letzten Jahr irgendwann mitten im Jahr aufgegeben hat. Das hieß für mich nichts wie auf zum Guidance (Büro in dem die Stundenpläne und eigentlich alles Organisatorische gemacht wird) zum Umwählen. Meine Ansprechpartnerin, die an dem Tag als ich eigentlich meine Fächer gewählt habe nicht da war hat mich mit den Worten empfangen: „Ich habe mich schon gewundert, dass du nicht schon längst zum Umwählen aufgetaucht bist“. Sie konnte es genau wie jeder andere nicht verstehen, warum ich in British Literature eingeteilt wurde, weil ich ja eigentlich nach Amerika gekommen bin um etwas über die amerikanische Kultur und Geschichte zu lernen. Um in einen Honors-Kurs (auf Gymnasialebene) zu kommen musste ich meinen Bank-Kurs tauschen (zum besseren Band-Kurs, wo ich fast jeden kenne :D) und meinen Sport-Kurs. Da bin ich jetzt leider nicht mehr in einem Kurs mit nur 6 Leuten. Trotzdem fangen wir morgen mit Kanu&Kajak auf dem schuleigenen See an. Leider kann ich jetzt warum auch immer im 2. Halbjahr anstatt Sport kein Anatomy mehr nehmen, was mich echt interessiert hätte und die Lehrerin aus British Literature war auch meine Lieblingslehrerin.
Insgesamt ist die Aussage, dass Schule in Amerika total einfach und stressfrei ist nur teilweise zutreffend. Zugegeben, man kann es sich sehr einfach machen. Wenn man nachmittags keinen Sport macht und nur einfache Kurse wählt ist es echt nicht schwer. Aber wenn man anspruchsvolle Kurse auf Collegeniveau wählt und Sport betreibt, ist man echt beschäftigt und hat relativ wenig Freizeit. Was mir erst hier klar geworden ist: alle High Schools sind Gesamtschulen. Man kann sie also keinesfalls mit reinen Gymnasien vergleichen.

Gestern Abend hatten wir zum zweiten Mal Band-Gesamtprobe. Es gibt ja insgesamt drei verschiedene Band-Kurse und mittwochabends haben wir alle zusammen 2 ½ Stunden Probe. Es ist einfach nur genial weil wir 89 Leute sind und auf einem richtig hohen Level spielen. So wie ich das verstanden habe sind wir auf dem höchsten Level, das High School Bands erreichen können und das Windensemble (der beste der drei Band-Kurse, der auch quasi ein eigenes Orchester ist) hat wohl in den letzten 17 Jahren auf jedem Festival den ersten Platz erreicht. Für mich ist das nicht ganz so einfach, denn obwohl ich einige Jahre mehr als alle anderen schon ein Instrument spiele, bin ich so ein Niveau nicht gewöhnt und schlicht zu langsam für vieles ;-)
Auf jeden Fall ist es echt eindrucksvoll in einem so guten und großen Orchester mit so krassem Sound zu spielen.
Da ich zwischen Cross Country und Band nur knapp 1 ½ Stunden Zeit haben, bleiben ich und ein paar andere einfach in der Schule und bestellen Pizza. Ist zwar total witzig, aber echt blöd wenn man erst um viertel nach neun nach Hause kommt und noch einen Berg Hausaufgaben hat.


Sonntag, 9. September 2012

Schule

Ich schreibe hier mal über einen typischen Schultag. Ich stehe kurz nach 6 auf, und verlasse das Haus um kurz nach 7. Zur Schule gelange ich in einem typischen gelben Schulbus, wie man ihn aus Filmen oder den Simpsons kennt. Wir kommen so um 7:35 an der Schule an und zuerst gehe ich zum Bandroom und verstaue mein Saxophon in meinem Locker. Von dort gehe ich dann entweder direkt in den Unterricht, oder erst zu meinem normalen Locker, in dem ich Büch und so verstaue. Da die frühere Middle School zur High School umgebaut wurde, habe ich in zwei unterschiedlichen Gebäuden Unterricht und die Wege sind ziemlich lang. Wenn ich Gym in der Sporthalle im Gebäude der alten Middle School habe (in meinem Gym-Kurs sind gerade mal 6 Leute) und danach zu Biology im 1. Stock des Hauptgebäudes laufe, reichen mir eigentlich grundsätzlich die 5min Passing-Time nicht aus. Wegen des Rotationssystems habe ich morgens die erste Stunde nie im gleichen Raum und kann deswegen auch nicht immer zu meinem Locker (Hauptgebäude, 1. Stock) gehen. Das ungeschickte ist, dass ich wirklich jede Stunde von einem Gebäude zum anderen laufen muss weil ich eine Stunde im Hauptgebäude, die nächste Stunde im anderen Gebäude, die nächste Stunde dann wieder im Hauptgebäude habe, usw. Das Hauptgebäude hat 5 verschiedene Treppen und ich habe das System noch nicht so ganz verstanden. Ich fühle mich manchmal so wie bei Harry Potter, mit den Treppen, die plötzlich die Position und ihren Zielort wechseln ;-) Es ist auch nicht so wie in Deutschland, dass jede Klasse ihren eigenen Raum hat, sondern jeder Lehrer hat seinen eigenen Raum und die Schüler müssen deswegen laufen. Das schöne daran ist, dass jeder Lehrer seinen Raum total persönlich gestaltet hat.
In der 4. Stunde ist immer Lunch und je nach dem welches Fach man da hat ist man in einer von 3 Lunch-Schichten. Die erste fängt schon um 10:45 an, die letzt geht bis 12:13 und man hat entweder 23 Minuten oder 28 Minuten Zeit zum Essen, was aber bis jetzt immer Locker gereicht hat. In der Cafeteria hat es zwei Ebenen. Die Juniors und Seniors (11.&12. Klässler) sitzen oben an gescheiten Tischen und Stühlen, die 9.&10. Klässler sitzen unten an so Art Campingtischen. Die Erklärung die ich schon mehrmals gehört habe (nur von Juniors und Seniors): "Weil wir besser sind!".
Nach der 6.& damit letzten Stunde um 14:15 renne ich zu meinem Locker und dann zum Bandroom (ganz hinten im Hauptgebäude) und hole mein Saxophon und renne dann zum Lockerroom für Cross Country (ganz hinten im anderen Gebäude), verfluche meinen Locker ein paar mal, bis ich ihn endlich aufbekomme und soll dann um 12:30 umgezogen sein, was aber niemand schafft. 
Nach Cross Country werde ich dann ungefähr um viertel nach 5 entweder an der Schule oder irgendwo anders wo wir trainiert haben abgeholt. Bis ich dann mit Duschen, Essen und Hausaufgaben machen fertig bin, ist es 21-21:30Uhr und ich versuche um 22:00 im Bett zu sein, dass ich irgendwie den nächsten Tag durchhalte.




Geburtstag und 1. Cross Country Meet

Am Mittwoch war ja mein "Sweet 16". In der Schule hab ich von zwei Freundinnen von Lauren (Hostsister) Cupcakes bekommen und von einem Mädchen aus dem Cross Country Team eine Kette. Total süß und vor allem unerwartet :)
Nach der Schule und Cross Country haben wir dann Wiener Schnitzel, Spätzle und Rahmsoße gemacht. Es war perfekt und wie in Deutschland und ich glaube ich habe mich noch nie soo über deutsches Essen gefreut ;-)

Heute Morgen war dann mein erstes Cross Country Meet. Das Rennen war an einer anderen Schule größtenteils im Wald. In einem Rennen starten etwa 100 Mädchen zusammen. Die Strecke war 3,1 Meilen (also 5km)lang. Die schnellsten haben etwas über 18min gebraucht, die langsamsten 31min. Die meisten haben so zwischen 23 und 29min gebraucht und ich war mit knapp über 26min echt gut für mein erstes Rennen überhaupt. Die ganzen Top-Runner sind fast alle 12. Klässlerinnen und haben Cross Country schon in der Middelschool gemacht, also insgesamt 5-6 Jahre. So zwischen der 1. und der 2. Meile und nach ein paar Bergen war ich so kaputt, dass ich gedacht habe es nie im Leben durchhalten zu können. Aber überall an der Strecke stehen Eltern und Freshmen (9. Klässler, haben ihr eigenes Rennen) die anfeuern und immer wenn man jemanden überholt hat, geht es einem wieder besser. Ich wurde zum glück außer ganz am Anfang nicht überholt. Was aber einfach nur genial und der Lohn für die 3 Meilen kurz vor dem Zusammenbruch-Zustand ist, ist das Gefühl, wenn man die Ziellinie sieht. Die Aussicht auf das nahende Ziel ist da nur sekundär wichtig. Das tolle ist die Unterstützung, die man bekommt. Beim Rennen heute ist man von einem Berg quasi Down-Hill ins Ziel gerannt und am Berg standen vielleicht 5 Mädchen, alle von anderen Schulen und haben mir "Go Ponaganset" zugerufen. Das ist das tolle an Cross Country, weil jeder sieht wie hart du gearbeitet hast und dein bestes gegeben hast und das würdigt. Und dann stehen im Zielbereich wie bei Olympia locker 200 Menschen, die einfach nur anfeuern und "Go Ponaganset", "Go Julia", "Great Job" oder so etwas schreien und klatschen und die Stimmung einfach nur genial ist. Ich war so überwältigt von der Unterstützung und dem Teamgeist, dass ich im Ziel fast geheult habe.
Wie vielte ich bin weiß ich leider noch nicht, da es insgesamt 4 Rennen waren und wir nach dem 2. gegangen sind. Ich bin aber von den Ponaganset-Girls als 5. von 11 ins Ziel gekommen und erringe deshalb Punkte fürs Team, weil die ersten 5 einer Mannschaft in der Teamwertung zählen. 


Dienstag, 4. September 2012

Labor Day

3 Schultage habe ich jetzt hinter mir. Meine ganzen Locker (4 an der Zahl: Normaler Locker, Cross Country Locker, Schulsport Locker, Bank Locker) bekomm ich jetzt auf, auch wenn ich die Kombinationen noch nicht auswendig kann.

Wie es mit der Schule läuft, kann ich nach 3 Tagen noch nicht wirklich sagen. In Bio ist hald das Problem das ich die ganzen Begriffe nicht kenne, oder sie nicht erkenne, wenn jemand sie sagt. Außerdem spricht der Lehrer relativ schnell und undeutlich, was die Sache schwerer macht. Aber in stört es nicht, wenn ich irgendjemand frag und die erklärens mir auch alle gerne. In US-History ist das Thema (French Indian War) nicht so mega interessant, und kompliziert dazu. Wir reden aber auch ziemlich viel über andere Themen. Meistens über das tolle Amerika, die tollen Amerikaner, den tollen Dollar und das tolle Rhode Island (Nabel Amerika). Der Lehrer ist aber glücklicherweise nur Patriot und nicht Rassist und disskutiert gerne mit mir über Amerika/Europa/Deutschland als Exportmeister (2011 Deutschland mit 8,3% des Welthandels auf Platz 3 hinter den USA mit 8,4%).
Band wird wahrscheinlich eine Herausforderung, da das Orchester einfach ein höheres Niveau hat als meins in Deutschland. In Spanisch sind wir noch nicht wirklich weit, allerdings helfen mir da meine Französischkenntnisse ziemlich. In Mathe, Deutsch und Sport haben wir noch nichts gemacht. Allerdings hat die Schule einen kleinen See und mein Sportlehrer und gleichzeitig Cross Country Coach hat gemeint, dass wir da mindestens einmal Kanufahren. Da ich immer mehr Leute kenne, sitze ich auch beim Lunch immer bei einer Gruppe und bekomme echt viel mit (z.B. von einem Senior/12. Klässler, der einen 5 Monate alten Sohn hat und die Freundin ist schon wieder schwanger).

Cross Country ist extrem anstrengend, da erstens meine Lungen noch nicht wirklich der Herausforderung gewachsen sind und zweitens meine Beine vor allem nach Bergen extrem schwer sind. Trotzdem macht es Spaß, weil man erst mal im Ziel angekommen, wirklich weiß, was man geschafft hat und außerdem sind die Leute da alle super nett und lustig. Wir haben 6 Tage die Woche practice. Jeden Samstag Morgen um 8!!! und auch jeden freien Tag. Heute war z.B. Labor Day (Tag der Arbeit) und alle hatten frei/keine Schule, trotzdem haben wir von 8 bis 10 trainiert. Da es die Nacht über geregnet hat, sind wir in der Nässe gelaufen und meine schönen weißen Laufschuhe waren danach dunkelbraun. Samstag haben wir nach dem practice Ice Cream Sundae (Eis mit extrem vielen Topings wie Smarties, Gummibärchen, Schokozeugs, Kirschen, Karamelsoße,....) gegessen und ich habe eine Geburtstagstorte bekommen, weil unser Coach nicht gerafft hat, dass ich erst Mittwoch Geburtstag habe. Heute haben wir nach dem practice zusammen gefrühstückt.
Nach dem practice sind Beth (Hostmom) und ich zu Dunkin Donuts und haben Frühstück geholt. Soo lecker! Danach sind wir in eine Mall nach Providence zum Shoppen.

Am Samstag war große Geburtstagsparty für mich, Dan (Hostdad) der zwei Tage nach mir Geburtstag hat und noch für irgendwelche Freunde, die wegziehen. Die ganze Family, die ich ja alle schon kenne und Freunde waren da und es war echt lustig, weil alle total cool und locker drauf sind.

Donnerstag, 30. August 2012

Erster Schultag

Heute war der erste Schultag an der Ponaganset High. In der ersten Stunde hatten wir Advisory. Das ist quasi eine Klassenlehrerstunde wo wir mit Informationen überschüttet wurden und tausende von Blättern bekommen haben, die wir unterschreiben müssen. Am Anfang sind aber erst alle aufgestanden und haben der amerikanischen Flagge zugewannt den Pledge of Allegiance (Treueschwur) aufgesagt.
Danach hatte ich Spanish, wo wir die Begriffe von verschiedenen Farben gelernt haben.
In Band haben wir auch nur Informationen bekommen und wurden von den mehr oder weniger guten Witzen des Lehrers beglückt.
Als nächstes hatte ich US-History. Der Lehrer Mr Stanley ist ziemlich lustig aber er versteckt nicht gerade, dass er ein Obama-Hasser ist. Er hat zum Beispiel ein paar Münzen auf den Tisch gelegt und total überzeugt gesagt, dass diese Dollar für all das steht, was die Amerikaner geschaffen haben. Unabhängigkeit, Wirtschaft,... und Obama wolle Amerika zu einem Teil Europas machen. Dann hat er die Dollars hochgehoben und fast predigend gesagt, dass Obama genau diese Dollars zu Euros machen will. Bei Mr Stanley bin ich mir ziemlich sicher, dass seine Stimme bei der Präsidentenwahl an Mitt Romney geht ;-)
Als Hausaufgabe musste ich im Geschichtsbuch 6 Seiten über den American Indian and French War lesen. Es war der Horror, weil es so schwer ist, den Inhalt zu verstehen!
In Gym (Sport) saßen wir (2 Sportkurse) nur auf der Tribüne und unsere Anwesenheit wurde gecheckt. Mein Sportlehrer liebt mich weil ich 1. Cross Country (Ausdauerlauf) mache, 2. Deutsch bin und 3. Bacon und Reese's Peanut Butter Cups mag :D Er hat mich dann die komplette Stunde noch über Deutschland (er war sehr beeindruckt wie viele Fremdsprachen wir lernen) und vor allem über das Oktoberfest ausgefragt. Am Ende war dann Lunch, welches (der?die?das?) dieses Jahr von 20 auf 23 Minuten verlängert wurde.
Nach Lunch hatte ich Biology, was echt schwer war. Wir sind im Raum herumgelaufen und es gab mehrere Stationen, wo man verschiedenste Fragen beantworten musste. Das schwierige waren nicht die Fragen an sich, sondern, dass ich mich einfach nicht ausdrücken konnte, weil ich die ganzen Englischen Fachbegriffe nicht kenne.
In der letzten Stunde, Algebra II, bin ich mit lauter Seniors, die aber, glaube ich, eher die Mathe-Loser sind. Also auf jeden Fall würde sich den Stoff wahrscheinlich jeder deutsche Abiturient wünschen!
Nach Mathe hatte ich dann direkt Cross Country und mein Gym-Lehrer, der ja auch Cross Country Coach von den Jungs ist hat gleich alle gezwungen, sich mir einzeln vorzustellen ;-)
Zuerst haben wir uns extrem lange gedehnt und dann sind wir gelaufen. Ich bin zwar nicht die volle Strecke mitgelaufen, bin aber dafür, wie ich im Nachhinein erfahren habe bei den Varsity (bei den besseren, älteren) mitgelaufen, was wohl für Neue eher unüblich ist. Jedenfalls, I "did a good job", wie es mir von allen versichert wurde. Die Schule liegt dirket neben einem Wald und es führt ein richtig schöner, gekieselter Weg durch, den ich aber kaum genießen konnte, da ich vor Anstrengung fast gestorben wäre.
Mir ist aufgefallen, wie aufgeschlossen und bemüht alle mir gegenüber sind, wenn sie erfahren, dass ich Austauschschülerin bin, und aus Deutschland komme. Ob das gut, oder nicht, ist weiß ich noch nicht so ganz.

Mittwoch, 29. August 2012

Beach Time und Fächerwahl

Am Sonntag waren wir am Scarborough Beach in Narragansett, RI. Ich habe selten so geile Wellen erlebt und es war einfach nur lustig, sich die ganze Zeit von den ihnen umschmeißen zu lassen, auch wenn die Folge einige Blessuren waren ;-)


Gestern war ich in der Schule um meine Fächer zu wählen. Die High School sieht wirklich so aus wie in amerikanischen Filmen. Ich habe einen Locker (Schließfach) bekommen. Der ist zwar nur halb so groß wie man sie aus Filmen kennt, dafür aber ein echtes Abenteuer zum Öffnen. 

Meine Fächer:
 Biology Hon*
Algebra II
US-History Hon*
Spanish I
English (British Lit.)
Gym (1. Halbjahr)
Anatomy (2. Halbjahr)
Band
 * Hon = auf Gymnasialebene


Ich habe nicht alle 7 Fächer jeden Tag, sondern nur 6. Das Fach, welches ich nicht habe, ist dann am nächsten Tag in der ersten Stunde. 
Beispiel: 
Tag 1:               Tag 2:             usw.
Biology            Band
Algebra            Biology
US-History      Algebra
Spanish            US-History
English             Spanish
Gym                 English

Morgen ist dann der erste Schultag.
 

Samstag, 25. August 2012

Angekommen

Jetzt bin ich schon den 2. Tag hier in Rhode Island und ich fühl mich echt wohl! 

Die Reise war zwar anstrengend aber alles ist gut gegangen. Der Abschied in Stuttgart war traurig und im Zug hab ich noch ne ganze Weile vor mich hin geheult, aber als ich dann in Frankfurt am Flughafen stand war das alles wie weggeblasen. Ich bin problemlos durch den Sicherheitscheck gekommen und habe auch die Gruppe von Experiment e.V. mit der ich geflogen bin sofort gefunden. Im Flugzeug saß ich dann neben zwei Austauschschülern von YFU, die mit einer riesigen Gruppe unterwegs waren. Das Essen was wir bekommen haben, war dann schon mal ein super Einstieg für Amerika. Ein überbackenes Käse-Schinken-Laugenbrötchen, von dem das Fett getropft ist, eine Tüte Chips, irgendetwas schokoladiges, ein Tütchen Senf (für was auch immer das gut war) und eine Dose Sprite. In Chicago angekommen mussten wir fast 2 Stunden bei "Immigration" anstehen, wo ein Officer abgestempelt hat, dass wir einreisen dürfen. Danach haben wir unser Gepäck abgeholt, durch den Zoll gebracht (Zoll = ein Mann an einem Tisch, dem wir eine Bescheinigung abgeben mussten, dass wir kein Obst, kein Fleisch und kein Geld über einem Wert von 10.000$ nach Amerika einführen) und wieder aufgegeben. Dann hat sich unsere Gruppe aufgeteilt, weil die meisten alleine weiter geflogen sind. Tamara und ich (Tamara wohnt auch in Rhode Island bei meiner Local Coordinator (=Ansprechpartnerin)) haben dann vergeblich nach unserem Gate gesucht, was aber noch nirgendwo dran stand, da wir insgesamt etwas mehr als 6 Stunden Aufenthalt hatten (von denen aber glücklicherweise schon gute 2 vergangen waren). Wir sind dann einfach irgendwo durch die Sicherheitskontrolle und haben irgendeinen Piloten angequatscht, der dann netterweise auf seinem Smartphone nachgeschaut hat. Wir sind dann noch zum Mc und plötzlich kam bei uns beiden die Müdigkeit. Als wir dann nach nochmal gut 4 Stunden warten (das Flugzeug hatte 1 Stunde verspätung) endlich im wahrscheinlich ältesten, kleinsten und stinkensten Flugzeug aller Zeiten saßen, bin ich auch sofort eingeschlafen. Als ich beim Landeanflug wieder aufgewacht bin, wurde ich von dem Mann der neben mir saß zugetexted. Ich habe (wahrscheinlich auch wegen meiner Müdigkeit) kein einziges Wort verstanden und musste wirklich bei allem mindestens 3 mal nachfragen, bis ich wenigstens den Sinn verstanden hab. Da hab ich dann wirklich Angst bekommen, dass es so auch bei meiner Gastfamilie sein wird. Als Tamara und ich dann aber von unseren Gastfamilien begrüßt wurden, war alle Sorge wie weg geblasen. Ich verstehe eigentlich fast alles, außer wenn ich ein Wort nicht kenne. Zuhause habe ich dann noch eine kurze Hausführung bekommen und dann sind wir alle tot ins Bett gefallen. Zu deutscher Zeit war es da 8.30 am Morgen.


Am Freitag kamen um 5pm die Mutter und der Steifvater von Dan (mein Gastvater), seine Schwester, ihr Mann und ihre supersüße 2-jährige Tochter Anna zum Abendessen. Der Mann von Dans Schwester ist Pastor und ich hätte nie erwartet, wie locker der ist. Wir haben alle zusammen American Pie angeschaut. Die Familie ist also glücklicherweise überhaupt nicht Prüde oder so, wie mir das schon prophezeit wurde ("So einen Film würden Amerikaner NIE anschauen und vor allem keine Baptisten!"). Beth (meine Gastmutter) hat nur Ally (meine 11-jährige Gastschwester) in ihr Zimmer geschickt und sich dann die ganze Zeit den Arsch abgelacht.

Heute waren wir in Providence (Hauptstadt von RI) im Zoo. Der Zoo ist wesentlich kleiner als die Wilhelma, aber sehr schön so im Safari-Style hergerichtet. Auf dem Weg haben wir bei der Statue des des Gründungsvaters von Rhode Island, Roger Williams, angehalten, der aus Massachusetts vertrieben wurde, weil er überzeugter Baptist war. Daraufhin gründete er 1636 State of Rhode Island and Providence Plantations.



Mittwoch, 22. August 2012

Ein kleines Quantum Abschiedsschmerz


Mein Koffer geht kaum mehr zu und auch mein Handgepäck ist so gut wie fertig gepackt. 
Morgen früh um halb 10 geht mein Zug von Stuttgart nach Frankfurt. Von dort aus fliege ich nach Chicago und von dort aus nach Providence, der Hauptstadt Rhode Islands. Heute ist also definitiv der letzte Abend in Good Old Germany. Endlich ist es so weit, mein Traum geht in Erfüllung. Ich bin aufgeregt und in freudiger Erwartung auf das, was kommt. Allerdings mischt sich jetzt, am letzten Abend, auch noch ein Gefühl zur Freude hinzu, das nicht so ganz positiv ist und mir schwirren tausend Fragen im Kopf herum. Wird alles mit dem Flug klappen? Werde ich mich schnell zurecht finden? Werde ich mich mit meiner Gastfamilie verstehen, insbesondere mit meiner Gastschwester, mit der ich ja ein Zimmer teile? Wird in der Schule alles gut laufen? Was ist, wenn ich zurück nach Deutschland komme?
Aber trotz diesen Fragen bin ich wirklich gespannt auf das was mich erwartet und kann nur sagen: ByeBye!

Sonntag, 29. Juli 2012

Rhode Island

Rhode Island, der Staat in dem ich das nächste Jahr verbringen werde, liegt im Nordosten Amerikas zwischen Connecticut und Massachusetts, quasi "direkt" über New York. North Scituate, mein neues Heimatstädtchen, liegt etwa 280km von New York City entfernt, was ja für Amerikanische Verhältnisse nicht gerade weit ist.
Rhode Island gehört zu den Neuenglandstaaten und ist mit 4001 km² und einer Einwohnerzahl von gut 1.050.000 der kleinste Staat Amerikas und sogar kleiner als eine Ranch in Texas. Alaska, der größte Staat Amerikas, ist 425 mal so groß wie Rhode Island. Die Durchschnittstemperatur des Staates ist etwas niedriger als in Deutschland.
Typisch für Neuenglandstaaten kann man auch hier den wunderschönen Indian Summer erleben, wofür jährlich riesige Ströme von Touristen RI besuchen.
Das Motto des Staates lautet Hope (Hoffnung) und ist auch auf der Flagge Rhode Islands zu sehen.
North Scituate liegt etwa eine halbe Autostunde von Providence, der Hauptstadt Rhode Islands entfernt. Providence ist mit gerade mal 178.000 Einwohnern die größte Stadt des Staates.

FACTS:
- offizieller Name: State of Rhode Island and Providence Plantations
- man kann vom einen zum anderen Ende Rhode Islands in weniger als einer Stunde gelangen
- RI war der erste der Gründungsstaaten, der die Unabhängigkeit von England erklärte, aber gleichzeitig auch der letzte von ihnen, der U.S.-Staat wurde.
- In RI kann man finden:
   - das älteste Schulhaus Nordamerikas (1716, Portsmouth)
   - das älteste Karussell Nordamerikas (Watch Hill)
   - die älteste Synagoge Nordamerikas (Newport)
- in RI befindet befindet sich die internationale Tennis Hall of Fame

Freitag, 27. Juli 2012

Gastfamilie und Visum

Seit etwas mehr als einer Woche habe ich jetzt schon meine Gastfamilie. Sie kommen aus North Scituate, Rhode Island. Meine Gastmutter heißt Beth, mein Gastvater Dan und die zwei Töchter heißten Ally (11) und Lauren (15). Ich schlafe zusammen mit Lauren in einem Zimmer. Die Familie hat einen Hund und zwei Katzen und sie wirken echt richtig nett. Ich bin ziemlich glücklich endlich eine Familie zu haben, und freue mich jetzt wirklich auf Amerika. Ich werde am 23.8. fliegen und die Schule geht dort am 29.8. los. Die Schule ist für amerikanische Verhältnisse eher kleiner und hat 870 Schüler. Ich werde mein Saxophon mitnehmen und da in der Band/Orchester mitspielen.

Am 17.7. war ich auf dem amerikanischen Konsulat in München. Ich bin schon am 16. hin gefahren und konnte zum Glück bei Chiara, einer Freundin vom Vorbereitungsseminar übernachten, die bei München wohnt. Der Konsulatstermin war viel weniger stressig als ich erwartet hab. Hauptsächlich war ichmit warten beschäftigt und musste nur kurz mein Bild und Fingerabdrücke abgeben. Danach gab es noch ein "Interview", bei dem mich eine Frau gefragt hat, ob ich nach dem Jahr wieder in Deutschland in die Schule gehe, was meine Eltern arbeiten und wer in dem Jahr finanziell für mich aufkommt. Nach 1 1/2h war ich dann schon wieder draußen und habe mit Chiara München angeschaut.

Montag, 21. Mai 2012

Auf und davon

Auf und davon

- Casper -

 

"Und heute bin ich aufgewacht,
Augen aufgemacht,
Sonnenstrahlen im Gesicht,
Halte die Welt an und bin auf und davon
Auf und davon
Auf und davon"

 


Sonntag, 6. Mai 2012

How do you know the world, if you have never been an exchange student?

How do you know what is a dream if you never accomplished one. How do you know what is an adventure if you never took part in one. 
How do you know what is anguish if you never said goodbye to your family and friends with your eyes full of tears. 
How do you know what is being desperate, if you never arrived in a place alone and could not understand a word of what everyone else was saying. 
How do you know what is diversity if you never lived under the same roof with people from all over the world? 
How do you know what is tolerance, if you never had to get used to something different even if you didn’t like it. 
How do you know what is autonomy, if you never had the chance to decide something by yourself? 
How do you know what it means to grow up, if you never stopped being a child to start a new course? 
How do you know what is to be helpless, if you never wanted to hug someone and had a computer screen to prevent you from doing it. 
How do you know what is distance, if you never, looking at a map, said “ I am so far away”. 
How do you know what is a language, if you never had to learn one to make friends. 
How do you know what is patriotism, if you never shouted “ I love my country” holding a flag in your hands. 
How do you know what is the true reality, if you never had the chance to see a lot of them to make one. 
How do you know what is an opportunity, if you never caught one. How do you know what is pride, if you never experienced it for yourself at realizing how much you have accomplished. 
How do you know what is to seize the day, if you never saw the time running so fast. 
How do you know what is a friend, if the circumstances never showed you the true ones. 
How do you know what is a family, if you never had one that supported you unconditionally. 
How do you know what are borders, if you never crossed yours , to see what there was on the other side. 
How do you know what is imagination, if you never thought about the moment when you would go back home. 
How do you know the world, if you have never been an exchange student?